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Die 20 km von der Küste entfernte Stadt Orihuela war schon im 6. Jh. Hauptstadt der römischen und später westgotischen Provinz Aurariola. Andere historische Quellen erwähnen den Namen Orcellis.
Während der islamischen Zeit wurde die Stadt Uryúla genannt. Nach der Reconquista wurde dann da draus Oriola (valencianisch) bzw. Orihuela (spanisch).

Jemanden, der aus Orihuela stammt bezeichnet man im Spanischen als orcelitano,-a oder oriolano,-a.
Wappen von Orihuela


Vom 8. bis Mitte des 13. Jh. war die Region als Königreich von Tudmir unter maurischer Kontrolle des Emirats von Córdoba. 1265 eroberte Alfonso X, der Weise, für die Krone von Kastilien und Aragon die Stadt. Noch heute wird in vielen Orten in der Vega Baja an die Reconquista mit den Fiestas de Moros y Cristianos erinnert.

In Orihuela wird zum Auftakt der Feierlichkeiten Mitte Juli die Standarte des Oriol, das Identitätssymbol von Orihuela seit 1357, durch die Stadt getragen. Die "Gloriosa Enseña del Oriol", ein karmesinrotes Tuch, mit Silberfäden bestickt, wurde in den Schlachten der Reconquista dem Heer vorangetragen.

Gloriosa Enseña del Oriol



Im Mittelalter wurde Orihuela Bischofssitz und Universitätsstadt und war im 18. Jahrhundert sogar Hauptstadt des Königreichs von Valencia.

An der Küste siedelten sich wenige Menschen an. Nur die Salinen von Torrevieja und La Mata wurden wirtschaftlich genutzt. Von einem natürlichen Hafen wurden das Salz und die landwirtschaftlichen Güter aus dem Hinterland abtransportiert.

An den heutigen Stränden von Orihuela gab es keine Siedlungen, sondern nur einzelne fincas, wie z.B. die Casa de Ciñuela oder die Casa de la Campana. Einige Namensbezeichnungen sind auch ganz verschwunden: der Hügel, auf dem sich heute die Urbanisation Los Altos ausbreitet, findet man auf alten Karten noch unter dem Namen Monte Talentos (67m).

Schwer zu leiden hatten die Küstenorte in der Provinz Alicante unter Korsaren- und Piratenangriffen. Deshalb wurden ab dem 16. Jh. entlang der Küste Wachtürme errichtet. Bei Cabo Roig ist einer dieser Türme noch erhalten und restauriert. „Hay moros en la costa", es sind Mauren an der Küste, sagt man in Spanien heute noch sprichwörtlich, wenn Gefahr im Verzug ist. Noch bis ins 19. Jh. hinein blieben die maurischen Seeräuber eine Bedrohung für die Küste und die Seefahrt. Erst 1830 gelang den Franzosen die Eroberung von Algier und beendeten damit die Zeit der Piraterie.


Durch den Tourismus entwickelte sich die Region in rasantem Tempo. In den 1960er und 1970er Jahren wurden von den Bewohnern der Städte von Orihuela und Murcia erste Sommerhäuser auf Punta Prima und der Halbinsel Cabo Roig errichtet.

Nachdem 1977 in Spanien die ersten freien, demokratischen Wahlen nach 40 Jahren stattfanden, zog die gesamte Costa Blanca auch immer mehr Ausländer an. In den 1980er und vor allem seit Mitte der 1990er Jahre etablierte sich der Residenzialtourismus: Deutsche, Schweizer, Engländer, Skandinavier, Russen, aber auch Nordspanier haben sich eine Immobilie in einer der vielen Ferienhaussiedlungen gekauft, um ihren Traum vom sonnigen Süden zu verwirklichen. Für viele Ausländer wurde die Küste von Orihuela aber auch zur dauerhaften Heimat.


Die Universität Miguel Hernández (UMH) in Elche hat zusammen mit dem Beauftragten für Migration und Staatsbürgerschaften, Alexandre Catalá, eine Studie zur Entwicklung der Einwanderer der Vega Baja herausgegeben. Laut dieser Untersuchung soll die Bevölkerung der ausländischen Residenten in den letzten zehn Jahren um 55 Prozent gestiegen sein.

Zur Zeit leben allein im Süden der Provinz Alicante 128.770 Ausländer. Die insgesamt 27 Gemeinden haben eine hohe Bevölkerungsdichte mit 377 Einwohnern pro Quadratkilometer. Lediglich die Hälfte, genau 49,15 Prozent, der Bevölkerung ist aus Spanien stammend. Der größte Teil der in der Vega Baja wohnhaften Ausländer besteht aus Europäern. Sie machen 76,28 Prozent der Einwanderer aus. Das sind 98.238 Menschen.

Die Südamerikaner sind mit 13 Prozent vertreten, die Einwanderer aus Afrika mit 9,2 Prozent. Mit nur 1,48 Prozent bilden die Asiaten das Schlusslicht. Den höchsten Anstieg von Ausländern verzeichnen die Orte San Fulgencio, Torrevieja und Pilar de La Horadada. In San Fulgencio lag der Anstieg bei 43,15 Prozent. Auch die Zahl der ausländischen Schüler in der Vega Baja hat sich erhöht. Zur Zeit sind es insgesamt 30,6 Prozent.

Im Jahr 2001 waren 3,3 Prozent der Immobilieneigentümer Ausländer. 2007 stieg die Zahl auf 16 Prozent an, fünf Mal mehr. Allerdings gehe dieser Trend gegenwärtig wieder etwas zurück. (Quelle: Costa Blanca Nachrichten vom 5.3.2009)


  

 
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